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Predigt über Lukas 21,25-33

am 08.12.2001
2. Advent

Ort: Altenheim Staufen


Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen.

Liebe Schwestern und Brüder!

"Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blickt auf und hebt eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht." So lautet der Wochenspruch aus Lukas 21, 28für die kommende neue Woche. Ein Mut machender Vers der uns da zugesagt wird. Allerdings habe ich mich gefragt, was das denn für Dinge sind, die da geschehen sollen und die uns Anlass geben, unsere Häupter zu erheben?

Mit den Dingen meint Jesus jene Ereignisse und Zeichen die dann eintreten werden, wenn er wiederkommt, wenn es mit dieser Welt zu Ende geht. Was genau für Dinge da kommen werden wird nicht genau beschrieben, das heißt, diese Zeichen sind mehr allgemeiner Art. Was denn nun die Kräfte der Himmel erschüttern wird, ist nicht genau benannt. Waren es jene unglückseligen Flugzeuge die in das World Trade Centre gelenkt wurden? Oder sind es die Naturkatastrophen oder andere Unglücksfälle von denen wir allenthalben in den Medien hören?

Jesus sagt, das Gefüge unserer Welt, ihre Ordnungen werden ins Wanken geraten, mehr noch, sie werden aus ihren Angeln gehoben werden. Wann und wie dies geschehen wird, darauf gibt unser Text keine Auskunft. Fest steht nur, es wird geschehen!

Damit eng verknüpft ist die Frage, was die Zukunft für uns oder unsere Kindes und Kindeskinder bringen wird. Können und sollen wir überhaupt noch in die Zukunft planen und investieren? "Darf" man noch Kinder in die Welt setzen? Fragen, die uns mehr oder weniger beschäftigen.

Jesus wird kommen, und je mehr sich die Ordnungen unserer Zeit auflösen werden, um so wahrscheinlicher dürfte es sein, daß sich dieser Zeitpunkt nähert und eintritt. Die Frage wird allerdings sein, woran erkennen wir, daß sich die Ordnungen dieser Welt auflösen? In nahezu allen Jahrhunderten hatten Menschen mit Ereignissen zu tun, die den Schluß nahelegten, daß nun die Zeit der Wiederkunft gekommen sei, es mit der Welt und ihrer Menschheit zu Ende geht.

Jesus hält sich mit seinen Kriterien woran dies zu erkennen und festzumachen sei sehr bewußt bedeckt und bleibt im ungenauen. Zwei Dinge allerdings stehen fest: Wenn es soweit ist werden diejenigen, die es erleben werden, es mit Sicherheit erkennen und dieses Ereignis wird eines Tages eintreten, Jesus wird wiederkommen!

Aber die Frage der Wiederkunft Christi stellt sich auch noch aus einem anderen Blickwinkel: Wiederkunft Christi bedeutet ja, daß wir ihm begegnen werden. Und aus diesem Blickwinkel gewinnt Wiederkunft eine weitere Bedeutung: wir werden ihm begegnen, dann wenn unsere Zeit auf dieser Erde abgelaufen ist. Dann werden wir Jesus begegnen.

Wenn das Ende zu erblicken ist, entweder das Ende dieser Welt und damit automatisch verbunden das Ende unseres Lebens oder nur das Ende unseres Lebens, dann kommt es entscheidend darauf an, was ich in meinem Blickfeld habe. Dann wird die Frage sein, woran ich mich klammere und worauf ich setze. Sind es noch die "Dinge" dieser Welt? Woher und von wem erwarte ich Hilfe?

"Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen", entweder im Kleinen oder im universalen, vielleicht auch dann wenn es zu Ende geht, mit dieser Welt oder auch mit unserem persönlichen Leben, dann wenn keiner mehr einen Pfifferling auf uns setzen würde, dann erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht!

Dann, wenn es nach den Maßstäben dieser Welt und der jetzt Herrschenden zu Ende geht und nichts mehr zu gewinnen gibt, dann (!) erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht!!!

Was uns diese Verse lehren ist, worauf sich unser Blick richten sollte - auf Jesus, den Auferstandenen und den Wiederkommenden. Und weil wir sein Kommen nicht prognostizieren können, sollten wir dies um so mehr als Anlaß nehmen, uns auf IHN vorzubereiten!

Jesu wird wiederkommen und keiner wird dieses Ereignis verpassen oder nicht erkennen wenn "diese Dinge" geschehen werden. Unsere Aufgabe ist es nicht, uns in wilden Spekulationen zu verlieren, sondern die Naherwartung lebendig zu halten auf diesen Tag vorbereitet zu sein.

Amen.

- Es gilt das gesprochene Wort! -

Diese Predigt wurde verfasst von:
Karl-Heinz Rudishauser
Altenheimstraße 23
89522 Heidenheim/Brenz
07321/910915
eMail: karl-heinz.rudishauser@t-online.de
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