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Predigt über Matthäus 19, 16-22

am 6.12.2009
2. Advent
Familiengottesdienst

Ort:
Tüllingen, Ottilienkirche


Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen.

Liebe Kinder, liebe Schwestern und Brüder, liebe Gemeinde!

Wir haben gerade das Spiel der Kinder gesehen, in dem sie Szenen aus dem Leben des Heiligen Nikolaus darstellt haben. Einem Mann, der, und da sage ich wohl nicht zu viel, jedem Kind und jedem Erwachsenen ein Begriff ist. Mit ihm sind wir Erwachsenen groß geworden und werden auch unsere Kinder groß. Der historische Nikolaus starb an einem 6. Dezember, darum feiern wir Nikolaus eben an einem 6. Dezember.

Das besondere an diesem Mann war, um dessen Namen sich viele Legenden ranken, dass er Gutes getan hat indem er zum Beispiel sein ganzes Vermögen unter die Armen verteilte. Dies spiegelt sich darin wieder, dass wir am Abend vor dem Nikolaustag die geputzten Schuhe vor die Tür stellen in der Erwartung, dass der Nikolaus in der Nacht etwas hineintut. Er war, wie man heute sagt, ein sympathischer Typ und von daher wurde er unter anderem auch zum Schutzpatron der Kinder.

Beim Thema Gutes tun werde ich an eine andere Geschichte erinnert, die im Neuen Testament überliefert ist. Darin wird von einem Mann erzählt der eines Tages zu Jesu kam und ihn fragte: "Lehrer, was muss ich Gutes tun, damit ich ewiges Leben habe, damit ich in den Himmel komme?" Was für eine Frage! Haben sie sich diese Frage auch schon einmal gestellt?

Was würden wir wohl diesem Mann zur Antwort geben? "Du musst die Gebote halten: anderen helfen und ihnen nichts zu leide tun." Auch Jesus weist in seiner Antwort den Frager auf die 10 Gebote hin, dass er diese halten soll. Die Antwort, die der Mann darauf gibt, verblüfft mich: "All dies habe ich befolgt - von meiner Jugend auf." Wow! Wer könnte das von sich behaupten - ich nicht!

Und so steigen in mir Zweifel auf: Sagt der Mann die Wahrheit? Kann das denn wirklich sein? Meine Lebenserfahrung lehrt mich etwas anderes, dass ich immer wieder an diesen Geboten scheitere, sie eben nicht erfülle und halte. Und so ziehe ich die Aussage jenes Mannes doch etwas in Zweifel. Wie aber würde Jesus reagieren? Teilt auch er meine Zweifel? Aber nichts davon geschieht und wiederum bin ich erstaunt. "Wenn du vollkommen sein willst, geh hin und verkaufe alle deine Güter, gib den Erlös den Armen und du wirst einen Schatz im Himmel haben." Als der Mann das hörte, ging er betrübt weg.

In letzter Konsequenz geht es in dieser Geschichte und in unserem Leben darum - nein nicht was sie jetzt vermutlich denken alles zu verkaufen - sondern ums Vertrauen. Das Verkaufen der Güter ist für mich ein Bild dafür, ob ich bereit bin, mich ganz diesem Jesus anzuvertrauen. Es stellt mich vor die Frage: Woran hängt mein Herz, woran hänge ich? Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein (Mt 6,21).

Güter können auch ein Bild für die lebensnotwendigen Dinge sein, die ich für mein Leben brauche. Und im bild gesprochen geht es beim verkaufen darum, ob ich bereit bin, mich ganz diesem Jesus anzuvertrauen, mein Leben und die Dinge meines Lebens von ihm zu erwarten. Was erwarte ich von diesem Jesus? Traue ich ihm zu, dass sein Wort wahr ist und dass er es auch an mir und meinem Leben erfüllt?

Menschen wie der Heilige Nikolaus haben mir das vorgemacht und helfen mir dabei. Sie haben sich ganz diesem Jesus anvertraut und haben aus diesem Vertrauen heraus gelebt. Das hat sie geprägt und hatte Auswirkungen auf ihren Alltag. Und sie machen mir Mut - auch weil sie Schwächen hatten - mich auch diesem Jesus, dessen Kommen wir in diesen Adventstagen gedenken, jeden Tag anzuvertrauen.

Amen.

- Es gilt das gesprochene Wort! -

Diese Predigt wurde verfasst von:
Karl-Heinz Rudishauser
Altenheimstraße 23
89522 Heidenheim/Brenz
07321/910915
eMail: karl-heinz.rudishauser@t-online.de
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